Donnerstag, 4. September 2025

Wie funktioniert Kartenlegen? Was ist Tarot?


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​Warum funktioniert Kartenlegen (psychologisch gesehen)?

​Die Wirksamkeit des Kartenlegens lässt sich hauptsächlich durch die folgenden psychologischen Effekte erklären:

  • Spiegel des Unterbewusstseins: Tarotkarten sind reich an archetypischen Symbolen und Bildern. Wenn eine Person eine Karte zieht, interpretiert sie diese unbewusst im Kontext ihrer eigenen Gedanken, Gefühle und Erfahrungen. Die Karten dienen als eine Art "Spiegel", der verborgene oder unklare Aspekte des eigenen Unterbewusstseins sichtbar macht.
  • Selbstreflexion und Achtsamkeit: Das Kartenlegen zwingt die Fragenden, sich aktiv mit einer bestimmten Situation auseinanderzusetzen. Durch das Deuten der Karten werden sie dazu angeregt, über ihre Wünsche, Ängste und Möglichkeiten nachzudenken. Dies fördert die Selbstwahrnehmung und kann zu neuen Einsichten und Lösungswegen führen.
  • Narrative Struktur: Eine Kartenlegung, oft in einem bestimmten Muster (z.B. Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft), schafft eine narrative Struktur. Diese Struktur hilft, eine Situation zu ordnen und Zusammenhänge zu erkennen, die vorher unklar waren. Die Karten bieten einen Rahmen, um die eigene Geschichte zu erzählen und zu verstehen.

  • Placebo-Effekt und Sinnstiftung: Der Glaube an die Aussagekraft der Karten kann einen positiven Einfluss haben. Wenn eine Person durch die Karten eine Bestätigung oder einen Denkanstoß erhält, kann dies das Gefühl von Kontrolle und Zuversicht stärken. Die Karten stiften Sinn in einer scheinbar chaotischen Situation und geben Orientierung.

Wie funktioniert Tarot?

Allgemein/Aufbau:

​Tarotkartenlegen ist eine spezielle Form des Kartenlegens. Ein traditionelles Tarot-Deck besteht aus 78 Karten, die in zwei Hauptgruppen unterteilt sind:

                   Die Große Arkana (22 Karten):

    • ​Diese Karten, nummeriert von 0 (Der Narr) bis 21 (Die Welt), symbolisieren die großen, universellen Lebenszyklen und Lektionen.
    • ​Jede Karte steht für einen grundlegenden Archetyp oder ein zentrales Thema, das mit wichtigen Wendepunkten im Leben, der persönlichen Entwicklung oder spirituellen Reisen in Verbindung gebracht wird. Beispiele sind "Der Tod" (steht für Wandel und Ende, nicht den physischen Tod), "Die Liebenden" (Entscheidungen und Beziehungen) oder "Der Magier" (Willenskraft und Schöpferkraft)

    • Die Kleine Arkana (56 Karten):
    • ​Diese Karten ähneln den traditionellen Spielkarten und sind in vier "Farben" unterteilt:
      • Kelche (Wasser): Symbolisieren Emotionen, Beziehungen, Intuition und das Unterbewusstsein.
      • Stäbe (Feuer): Stehen für Kreativität, Willenskraft, Leidenschaft und Unternehmungsgeist.
      • Schwerter (Luft): Repräsentieren Intellekt, Gedanken, Konflikte und Herausforderungen.
      • Münzen (Erde): Stehen für materielle Aspekte, Finanzen, Arbeit und praktische Angelegenheiten.
    • ​Jede Farbe hat Karten von Ass bis Zehn sowie vier Hofkarten (Page, Ritter, Königin, König), die unterschiedliche Aspekte der jeweiligen Energie darstellen.

Der Prozess des Tarot-Kartenlegens

  1. Vorbereitung: Die fragende Person formuliert eine offene Frage oder ein Thema, über das sie Klarheit sucht. Tatsächlich funktioniert es auch, wenn man keine Frage stellt. (Eigene Erfahrung und es wird bei der weissen Büffelfrau meistens so praktiziert.) Wichtig ist, dass die Frage nicht mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden kann, sondern eher dazu anregt, über die Situation nachzudenken (z.B. "Was kann ich tun, um meine berufliche Situation zu verbessern?" anstatt "Soll ich den Job wechseln?"). Zumindest zu Beginn einer Sitzung kann das hilfreich sein. Dann/Danach allerdings bringen klare Fragen (Ja/Nein) auch klare Antworten.
  2. Mischen und Ziehen: Die Karten werden gemischt, während sich der Fragende auf seine Frage konzentriert. Dann werden die Karten gezogen und nach einem bestimmten Legemuster (z.B. das keltische Kreuz oder eine einfache 3-Karten-Legung für Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) gelegt.
  3. Deutung: Die Kartenlegerin/Die weisse Büffelfrau oder der Kartenleger interpretieren die Bedeutung der gezogenen Karten, in Bezug auf ihre Position im Legemuster und im Kontext der gestellten Frage. Dabei werden die individuellen Symbole, Farben und die allgemeine Stimmung der Karten berücksichtigt. Es geht nicht nur um die Bedeutung der einzelnen Karten, sondern auch um ihr Zusammenspiel.
  4. Feedback und Selbsterkenntnis: Das Ergebnis der Legung ist keine starre Vorhersage, sondern ein Werkzeug, das der fragenden Person hilft, neue Perspektiven zu gewinnen. Die Erkenntnisse sollen dazu dienen, eigene Entscheidungen bewusster zu treffen und die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Die Antworten, die man sucht, liegen letztlich in einem selbst. Die Karten zeigen einen Spiegel davon.